BGM-Kommunikation:

Warum deine besten Angebote ignoriert werden und wie du das änderst

Fitnesskurse, Mental-Health-Apps, Ernährungsberatung – das Gesundheitsangebot in deinem Unternehmen ist top. Nur eines fehlt: die Resonanz. Warum? Weil sich viele Unternehmen auf die Inhalte konzentrieren, aber die Kommunikation vernachlässigen.

Aus unserer moveeffect-Praxis wissen wir – die Ansprache entscheidet über 80% des BGM-Erfolgs. Doch statt zielgruppenspezifisch zu kommunizieren, wiederholen die meisten Firmen vier typische Fehler:

  • Die Gießkannen-Strategie
    Eine E-Mail für alle? Das funktioniert nicht. Mitarbeitende sind unterschiedlich. Egal ob Persönlichkeit oder bspw. der Arbeitsplatz –  warum sollten sie gleich angesprochen werden?

  • Der Fakten-Overkill
    Studien, Prozentzahlen, Tabellen. Gesundheitskommunikation darf keine Vorlesung sein.

  • Das Intranet-Grab
    Versteckte Links und PDFs, die niemand findet. Wenn du willst, dass deine Angebote genutzt werden, musst du sie dahin bringen, wo deine Mitarbeitende sind.

  • Der Einmal-Werfer
    Eine Ankündigung – und dann nichts mehr. Nachhaltige Veränderung braucht kontinuierliche Impulse.

Vom Problem zur Lösung: So sprichst du dein Team richtig an

Die gute Nachricht: Jeder dieser Fehler hat eine Lösung. Der Schlüssel liegt darin, zu verstehen, dass es nicht „die Mitarbeitende“ gibt, sondern unterschiedliche Motivationstypen:

  • Unbeteiligt
    „Keine Zeit, kein Interesse“ – aber vielleicht neugierig, wenn man ihn überrascht.
    → Lösung: QR-Codes an ungewöhnlichen Orten (Toilettentüren, Kaffeemaschinen) mit kurzen, provokanten Botschaften: Schon 2.346 Kolleg*innen sind dabei – du fehlst noch!
  • Teamplayer*in
    „Nur mit Kolleg*innen macht’s Spaß!“
    → Lösung: Abteilungs-Challenges mit Live-Rankings und kleinen Preisen.
  • Biohacker*in
    „Ich tracke alles und optimiere mich ständig.“
    → Lösung: Gamification mit persönlichen Fortschrittsanalysen und Badges.
  • Vorbild
    „Ich lebe Gesundheit vor und motiviere andere.“
    → Lösung: Als Gesundheitsbotschafter*in einbinden und echte Erfolgsgeschichten teilen.

Innovative Ansätze für wirksame Gesundheitskommunikation

Die besten Gesundheitsangebote entfalten nur dann ihre Wirkung, wenn sie die Mitarbeitenden tatsächlich erreichen. Bei moveeffect haben wir daher kreative, niederschwellige Kommunikationswege entwickelt, die  Viele Zielgruppen ansprechen – auch diejenigen, die sich bisher wenig für Gesundheitsthemen interessierten.

1. QR-Codes an strategischen Orten – der digitale Türöffner

Statt Links im Intranet zu verstecken, bringen wir Gesundheitsangebote dorthin, wo die Mitarbeitenden sie im Arbeitsalltag sehen:

  • An Maschinen und Werkbänken verlinken sie zu kurzen Bewegungsübungen
  • In Umkleiden und Pausenräumen führen sie zur Workshop-Anmeldung
  • An stark frequentierten Orten wie Kaffeemaschinen oder Fahrradständern

 

Beispiel aus der Praxis: Ein Kunde von uns – ein Industrieunternehmen platzierte QR-Codes an Produktionsmaschinen – die Nutzung der Bewegungsübungen stieg um 58%.

2. Unkonventionelle Werbeflächen

Klassische Gesundheitsposter verschwinden oft in der Flut der Bürokommunikation. Wir nutzen daher bewusst ungewöhnliche, aber hochfrequencyierte Orte, die natürliche Aufmerksamkeitsfenster im Arbeitsalltag bieten:

  • Sanitärbereiche: Toilettentüren mit kurzen, humorvollen Botschaften wie „3 Minuten Wartezeit = perfekt für unsere Quick-Nackenübung!“ erreichen garantiert alle Mitarbeitenden mehrmals täglich.
  • Verkehrswege: Aufzugsinnenseiten mit Botschaften wie „7 Stockwerke = 35 Kalorien. Die gesündere Wahl?“ nutzen Wartezeiten für Gesundheitsimpulse.
  • Pausenzonen: In Küchen und Kaffeekojen platzierte Infokarten mit einfachen Ernährungstipps werden beim Warten auf den Kaffee quasi nebenbei konsumiert.

 

Warum das funktioniert:
Diese Flächen werden nicht nur täglich von allen genutzt, sie schaffen auch natürliche Mikro-Lernmomente. Die Botschaften wirken unterschwellig, ohne aufdringlich zu sein, und nutzen bestehende Verhaltensroutinen.

3. Menschliche Brücken bauen – Gesundheitskommunikation auf Augenhöhe

Digitale Kanäle allein erreichen selten nachhaltige Verhaltensänderungen. Entscheidend ist der menschliche Faktor:

  • Gesundheitsbotschafter*in:
    Ausgewählte Mitarbeitende werden zu Multiplikator*innen geschult. Als vertraute Kolleg*innen erreichen sie Zielgruppen, die für klassische Top-down-Kommunikation schwer erreichbar sind. Ein  Kunde von uns im Bereich Produktion konnte durch dieses Konzept die Teilnahme an Gesundheitskursen in der Belegschaft verdoppeln!
  • Buddy-Systeme:
    Die Paarung von Mitarbeitenden schafft Verbindlichkeit und soziale Unterstützung. Besonders wirksam bei Bewegungsprogrammen – die gemeinsame Challenge erhöht die Durchhaltequote um durchschnittlich 40%.
  • Führungskräfte als lebende Vorbilder:
    Wenn Vorstände ihre eigenen Gesundheitsziele teilen und Fortschritte kommunizieren, steigt die Glaubwürdigkeit der Angebote signifikant. 
  • Der psychologische Effekt:
    Persönliche Kommunikation nutzt den „Peer-to-Peer“-Effekt. Menschen orientieren sich stärker an gleichgestellten Kolleg*innen als an anonymen Kampagnen. Zudem schafft der direkte Austausch emotionale Verbindung – den entscheidenden Faktor für nachhaltige Verhaltensänderung.

Von innovativen Ideen zur Umsetzung: Der 4-Phasen-Fahrplan

Die vorgestellten kreativen Ansätze – von QR-Codes bis zu Gesundheitsbotschafter*innen – zeigen: Wirkungsvolle BGM-Kommunikation braucht sowohl innovative Methoden als auch eine klare Strategie. Doch wie führt man diese Ideen nachhaltig ein?

Hier kommt unser bewährter 4-Phasen-Plan ins Spiel:

  1. In der Vorbereitung (1-2 Monate vor Start) lege den Grundstein – etwa indem du Führungskräfte zu Multiplikator*innen schulst und zielgruppengerechte Materialien erstellst..

  2. Beim Launch (Woche 1-4) setze auf emotionale Impulse statt Standard-E-Mails – zum Beispiel mit Überraschungs-Postkarten oder Live-Talks in der Kantine.

  3. In der Motivationsphase (Monat 3-6) halte den Schwung durch Challenges und persönliche Erfolgsstories aufrecht.

  4. Zur Verankerung (ab Monat 6) mache Gesundheit zur Selbstverständlichkeit – mit jährlichen Health-Reports und BGM-Zielen in Mitarbeitendengesprächen.

Fazit: Gesundheitskommunikation, die wirkt – ein strategischer Erfolgsfaktor

Die Erkenntnis aus 10 Jahren moveeffect-Erfahrung ist klar: Das beste BGM-Konzept scheitert, wenn die Kommunikation nicht stimmt. Doch unsere Projekte zeigen ebenso deutlich: Mit dem richtigen Ansatz lässt sich dieses Problem systematisch lösen.

Was erfolgreiche Unternehmen anders machen:

  1. Sie vermeiden die Fallstricke der Einheitskommunikation und setzen stattdessen auf zielgruppenspezifische Ansprache

  2. Sie kombinieren kreative Methoden (wie QR-Codes oder Gesundheitsbotschafter*innen) mit einer klaren Phasenstrategie

  3. Sie messen und optimieren kontinuierlich – weil Kommunikation kein Projekt, sondern ein Prozess ist

Die gute Nachricht:

  • Die vorgestellten Lösungen sind einfach umsetzbar
  • Sie erfordern kein großes Budget, sondern vor allem Konsequenz
  • Der ROI ist messbar – in höherer Teilnahme, geringeren Fehlzeiten und einer stärkeren Gesundheitskultur

 

Nachhaltige Veränderung beginnt nicht mit perfekten Maßnahmen – sondern mit der ersten konsequent umgesetzten Kommunikation. Und moveeffect unterstützt dich dabei – mit Tools, die genau diese Prozesse vereinfachen, und Erfahrung aus über 10 Jahren betrieblichem Gesundheitsmanagement. 

Die Learnings gehen weiter!

COMMING SOON

Learning No. 9 – Routine

Coming Next: Gesundheit zur Gewohnheit machen – so klappt’s!

Du willst, dass Gesundheitsmaßnahmen nicht nur genutzt, sondern gelebt werden? Dann geht’s nicht um Einzelaktionen – sondern um Routinen. Im nächsten Learning erfährst du:

  • Warum kleine, tägliche Impulse wirksamer sind als große Kampagnen
  • Wie du den „Moment der Entscheidung“ im Arbeitsalltag nutzt
  • Warum Erinnerungssysteme der Schlüssel zur Verhaltensänderung sind

Bereit für den Routine-Boost? Bald mehr auf unserem Blog!

Alle Learnings im Überblick findest du auf unserer Übersichtsseite zu den 10 Learnings – von Strategie bis Umsetzung.

Konstanzia Kremser​

Konstanzia ist im Bereich Marketing & Kommunikation tätig und Autorin.